Die Suchmaschinen, allen voran natürlich Google, haben heute schon gewisse Möglichkeiten zu ermitteln, welcher Content den menschlichen Leser auf einer Webseite hält. Kleingedruckter Text ohne Absätze und ohne Illustration, Webseiten die auf dem Handy nicht korrekt dargestellt werden, sind heute absolute No-Gos! Wer so veröffentlicht, sollte sich über hohe Absprungraten nicht beklagen.
Bei YouTube ist die Analyse der Zuschauerbindung recht einfach: Das Portal analysiert genau, wie lange ein Zuschauer bei einem Film verweilt und kann dem YouTuber auch dokumentieren, in welcher Sekunde des Films die meisten Zuschauer abspringen. Ok, mag sich der YouTuber sagen, diese Szene lassen wir nächstes Mal weg. Ganz so einfach ist es bei der Leserbindung leider nicht. Hier können wir im Idealfalle messen, wie lange sich ein Besucher auf der Webseite aufgehalten hat. Schwieriger wird die Aussage darüber, wie weit ein Text gelesen wurde. Ein langes Verweilen auf der Seite muss nicht unbedingt bedeuten, dass ein Inhalt überhaupt beim Leser ankam. Vielleicht hat auch einfach nur sein Telefon geklingelt oder der Gang zur Toilette hat zur vermeintlich hohen Leserbindung geführt. Zu früh gefreut!
Ohne Textinhalte geht es auf einer Webseite kaum. Wie soll die Suchmaschine dann noch die thematische Ausrichtung der Seite erkennen? Das wird schwierig. Ob Produktbeschreibungen oder thematisch interessante Artikel im Blog, der Text ist und bleibt wohl das maßgebliche Content-Medium im World Wide Web. Aber die verschiedenen Formen des Contents lassen sich auch hervorragend mischen. Ein Foto hier und dort illustriert, was im Text geschrieben steht. Und wie sieht es mit Videos aus? Ein hervorragendes Instrument für die Zuschauerbindung. Denn ein Video anzuschauen kostet Zeit. Zeit, die Ihr Besucher auf Ihrer Seite verbringt. Vorausgesetzt, das Video ist entsprechend eingebettet.
Auch mit Zwischenüberschriften sollten Sie nicht geizen. Wer liest schon gerne einen langen Textblock? Mit Hilfe von Zwischenüberschriften kann der Leser selbstbestimmt entscheiden, für welchen Abschnitt er sich interessiert und ob er vielleicht einzelne Passagen auslassen möchte. Faktentabellen, numerische oder nicht-numerische Aufzählungslisten und vielleicht auch Bilderstrecken zum Anklicken halten den Leser bei Laune. Und vor allem bei längeren Texten ist etwas Ablenkung manchmal kein Fehler. Sie selbst möchten ja auch nicht ohne Pausen arbeiten, oder?