Nein, nicht jedes Thema ist wirklich dazu geeignet, in den Social-Networks eine Fanbase aufzubauen. Nicht nur Leichenbestatter und plastische Chirurgen haben ein Problem dabei, Freunde für die eigene Facebookseite zu finden, die das Angebot in aller Öffentlichkeit mit „gefällt mir“ zu markieren. Auch bei Angeboten im Bereich der Suchmaschinenoptimierung ziert sich die Kundschaft bisweilen, sich als Fan zu bekennen. Und das ist verständlich: Wer gibt schon dem Mitbewerber gerne preis, auf welchen Wegen das eigene Angebot vermarktet wird?
Aber wer unterhaltsame Inhalte im Netz anbietet, für den ist es auch naheliegend, sich mit den Social-Networks zu befassen. Bis ein guter Text über die Suchmaschinen rankt, können einige Monate vergehen, es sei denn, eine Website ist bereits so stark und anerkannt, dass jeder neue Inhalt gleich punktet. Aber in diesem Falle kann man vielleicht auch die Promotion in den Social-Networks etwas gelassener angehen.
Ein guter Text, der auf einer Website (oder einem Blog, was im Grunde genommen nichts anderes ist als eine Website mit Text) veröffentlicht worden ist, will auch seine Leser finden. Und hier können die Social-Networks zum Einsatz kommen. Auch wenn das Ziel gesetzt wird, Besucher und Kunden über den Text auf die eigene Website zu locken, so ist es doch sinnvoll, auch eine eigene Seite im Social-Network aufzubauen. Im Idealfalle greift diese keine Neukunden ab, die ansonsten die Website besuchen würden, sondern bringen neues Leben auf die Seite.
Meist entscheidet es sich innerhalb von Sekunden, ob die Zielgruppe einen Beitrag im Social-Network interessant findet oder nicht. Eine flotte Überschrift, die aus einer kurzen Zeile besteht, kann hierbei bereits entscheidend sein. Auch Überschriften, die mit einem Fragezeichen enden, können den flüchtigen Leser locken. Mindestens ebenso wichtig ist die Illustration mit einem Foto, das dazu geeignet ist, das Thema gleich bei den Hörnern zu packen. Und ein Untertitel, der das komplette Thema umgreift, ohne dem Leser die Neugierde zu nehmen, kann ebenfalls eine tragende Rolle beim Weiterlesen oder Weiterklicken spielen.
In aller Regel ist der Title der jeweiligen Unterseite auch der Titel für die Vorschau und die Meta-Description wird zum Untertitel. Die Auswahl des Bildes folgt komplexeren Algorithmen. Nicht immer ist es das erste Bild auf der Seite, das in der Vorschau angezeigt wird. Facebook bietet mit den Open-Graph Metatags eine Methode der Kennzeichnung an, die festlegt, welche Inhalte in der Vorschau im Social-Network angezeigt werden sollen. Dabei kann auch festgelegt werden, welches Bild erscheinen soll. Es kann auch ein speziell für Facebook formatiertes Bild angelegt werden, selbst wenn dieses überhaupt nicht auf der Seite selbst zu sehen ist.
Beim Promoten von Texten auf einer Facebookseite gilt es zwei Strategien zu unterscheiden: Will ich Fans für die Facebookseite generieren oder Klicks für die eigene Hompage. Beides kann sinnvoll sein. Fans (oder auch Pagelikes) genannt, sind eine Investition in die Zukunft. Ein Großteil dieser Anhänger bekommen auch die künftigen Postings auf der jeweiligen Facebookseite zu sehen und werden dabei immer wieder angeregt, auf die Website des Anbieters zu klicken. Will man sofort Besucher für die Seite generieren, so ist es sinnvoll, die Social-Networks Nutzer neugierig zu machen, gleich zum vollständigen Artikel weiter zu klicken. Auch likes, die sich auf die Vorschau selbst beziehen, sind keine verlorene Investition. Denn so wie sich der Mensch gerne in seiner Meinungsbildung nach der Masse richtet, fällt es ihm sicherlich leichter, sich einem Text anzuvertrauen, der von vielen anderen Nutzern bereits mit „gefällt mir“ bewertet worden ist. Kommentare sind sogar noch ein wichtigeres Feedback als ein einfaches „like“, beweisen sie doch, dass sich ein Nutzer etwas eingehender mit den Inhalten befasst hat. Facebook bietet Werbekonzepte an, die sowohl zu likes, pagelikes, Kommentaren, wie auch klicks führen können. Wer sich etwas Zeit für die Auswahl der Zielgruppe nimmt, kann Werbung platzieren, die am Ende günstiger ist, als man es von anderen Werbemaßnahmen her vielleicht kennt. Klickraten von 1:10 (100 Menschen haben das Posting gesehen, 10 haben reagiert) sind aus den Sozialen Netzwerken heraus durchaus möglich.