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„Sie“ oder „Du“?

duzen

Wie einfach es die Briten doch haben: „You“ bedeutet sowohl „Sie“, wie auch „Du“. Auf der anderen Seite haben wir in der deutschen Sprache die Wahl, ob wir uns ganz förmlich oder lieber kumpelhaft freundschaftlich ausdrücken wollen. Mit einem „Sie“ zur rechten Zeit können wir Distanz wahren, wenn es uns angemessen scheint und auch eine Beleidung im Zusammenhang mit dem „Sie“ trifft oft stärker als im Zusammenhang mit einem „Du“.

Ein „Du“, wo es passt

Im Geschäftsleben sprechen sich die Menschen mit „Sie“ an. Jedenfalls war das einmal so. Natürlich gibt es Branchen, in denen die Menschen schnell beim „Du“ ankommen. So „siezen“ sich wohl die wenigsten Entwickler von Computerspielen. Wenn wir spielen oder Spiele entwickeln, sind wir sowieso irgendwo alles Kinder.

Per „Du“ auf der Webseite?

Aber soll ich meine Kunden auf meiner Website nun mit „Sie“ oder „Du“ ansprechen? Eine Frage, die jeder Auftraggeber für sich beantwortet. Dieser Textservice formuliert die Texte per Voreinstellung per „Sie“. Außer der Kunde verlangt ausdrücklich das „Du“. Mit dem „Sie“ sind Sie auf der sicheren Seite. Sie wissen ja nicht, wie Ihr Kunde gerne angesprochen werden möchte. Ich kann es auch als unhöflich verstehen, jemanden zu „Duzen“, der mich nicht dazu eingeladen hat. Auch dieser Text hier geht auf Nummer Sicher und spricht den Leser zunächst einmal per „Sie“ an.

Branchen, in denen man sich nicht „siezt“

Wie schon erwähnt, im „Zocker“-Umfeld werden Sie wohl recht selten per „Sie“ angesprochen. Hier mag es auch angemessen sein, wenn die Webseite gleich auf das „Du“ übergeht. Natürlich sind auch Angebote, die sich direkt an Kinder wenden, auf das „Du“ ausgelegt. Überall dort, wo der Freizeitgedanke im Vordergrund steht, wo eine verschworene und in sich geschlossene Gemeinschaft angesprochen wird oder wo man sich besonders amerikanisch gibt, passt das „Du“. Je mehr es hingegen um unsere Finanzen geht, desto wichtiger wird das förmliche „Sie“. Versicherungsunternehmen, Banken oder auch Immobilienmakler neigen nur selten dazu, ihre Kundschaft schon auf der Webseite zu „duzen“.

„Du“ oder „du“?

Das förmliche „Sie“ wird auf der Webseite immer großgeschrieben. „Du“ kann hingegen groß oder klein geschrieben werden. Derzeit gilt folgende Regel: Wenn mir der Empfänger meiner Nachricht persönlich bekannt ist, dann schreibe ich das große „Du“. So wie in einem Brief. Wenn ich mich hingegen an einen mir unsichtbaren Leser wende, dann kommt das kleingeschriebene „du“ zum Einsatz. Das „Du“ auf der Webseite oder im Blog sollte deshalb immer klein geschrieben werden.

Foto: Free-Photos auf Pixabay (pixabay license)
Artikel geschrieben von Andreas Mettler
Veröffentlicht am Donnerstag, 10. Dezember 2020
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