Sie haben eine Business-Website und benötigen Text. Wie wäre es dann, auf Nummer Sicher zu gehen? Alles soll ganz sachlich und seriös wirken. Dazu ein paar artige Fotos von den Mitarbeitern. Die typische Sekretärin am Telefon. Der Chef in der Mitte seiner glücklichen Mitarbeiter. Da können Sie nicht viel falsch machen. Aber das hat Ihre Kundschaft vermutlich auch schon oft gesehen. Auf anderen Webseiten. Es geht auch anders. Aber das erfordert etwas Mut.
„Clickbait“ – Sie kennen den Begriff vielleicht von Nachrichtenportalen. Die Überschrift wirkt wilder als der eigentliche Bericht. Viele Informationen im Internet buhlen um unsere Aufmerksamkeit. Und selbst in den sozialen Netzwerken gibt es kaum noch Reichweite, wenn Sie nichts im Ärmel haben, was Sie von den Mitbewerbern und den anderen Informationen abhebt. Aber wie weit möchten Sie gehen? Wie verrückt darf es sein? Eine Frage, mit der Sie sich ganz individuell befassen sollten, bevor Sie damit beginnen, irgendetwas im Internet zu vermarkten.
Natürlich: Ich schreibe auch ganz brave Texte. Der Kundenauftrag lautet dann: „Verzichten Sie auf jede persönliche Note und zählen Sie nur die Fakten auf!“ – Das geht und das schreibt sich runter wie Butter. Ich arbeite dann wie eine Maschine und tatsächlich: Wenn ich solche Texte durch einen KI-Prüfer laufen lasse, dann geht der Ausschlag deutlich weiter in Richtung „Künstlicher Intelligenz“ als bei einer kreativen Kurzgeschichte. Nein, nicht ganz. Auch ein solcher Text wird nicht fälschlich als KI identifiziert. Aber das Prüftool weiß schon, wohin die Reise geht.
Sie können sich auch besonders auffallend präsentieren. Ein Internetauftritt und Texte, die dem Leser in Erinnerung bleiben. Der Nachteil: Vielleicht gibt es konservative potenzielle Neukunden, denen das gar nicht gefällt. Oder es fehlt einfach der seriöse Anstrich.
Meistens ist die goldene Mitte der Weg. Natürlich hängt das auch davon ab, welche Zielgruppe Sie erreichen möchten. Bei einem jungen Publikum darf der Auftritt im Internet auch etwas flippiger sein. Vermeiden Sie aber eine unangemessene Jugendsprache. Die junge Generation merkt dann schnell, was hier nicht stimmt. Wir kennen alle die Gesundheitsbroschüren oder die Werbeangebote von Banken, die sich versuchen, beim jungen Publikum anzubiedern. Das wirkt immer etwas... seltsam.
Es gehört schon etwas Mut dazu, aufzufallen. Aber wer sich versteckt, der wird womöglich niemals entdeckt. Auffallen kann auch bedeuten, zu polarisieren. Was den einen begeistert, schreckt den anderen ab. Wer allen versucht zu gefallen, überzeugt niemanden so richtig. Aber vielleicht funktioniert auch dieser Weg, um ein paar neue Kunden zu gewinnen. Welchen Weg wählen Sie?