Suchmaschinenoptimierer neigen dazu digital zu denken: Es gibt ein Erfolgsrezept und dieses soll dann immer wieder auf exakt dieselbe Weise reproduziert werden. Und im schlimmsten Fall verfolgen alle anderen Suchmaschinenoptimierer ebenfalls genau diesen vermeintlich erfolgreichen Ansatz und es ist ein Leichtes für die Suchmaschine genau diesen herauszufiltern.
Und auch beim Veröffentlichen von Onlinetexten passiert es oft, dass allzu viele stereotype Muster geschaffen werden. Da lautet die Anweisung des Kunden an den Texter: „Bitte fügen Sie auf jeder Unterseite das Hauptkeyword 4x ein. Schreiben Sie immer drei Überschriften mit vier Textblöcken, die exakt 100 Wörter lang sein müssen. Das Hauptkeyword muss 2x in den Titeln und 1x in der Meta-Description zu finden sein.“
Und dann werden 100 Unterseiten generiert, die genau diesem stereotypen Muster folgen. Würde ein Redakteur, der sich an den menschlichen Leser richtet, so schreiben? Vermutlich nicht. Denn die Vielfalt des Aufbaus unterschiedlicher Texte wird durch ihre Inhalte bestimmt. Und da gibt es Texte, die eine längere Einleitung benötigen. Da entstehen Artikel, mit längeren Absätzen und mit kürzeren Absätzen. Da ist es einmal sinnvoll, eine Zwischenüberschrift einzufügen und einmal nicht.
Wenn Sie der Suchmaschine die Botschaft vermitteln wollen, dass Texte nur für die Suchergebnisse geschrieben werden und nicht für den menschlichen Leser, dann sollten Sie mit entsprechend stereotypen Mustern arbeiten. Die Suchmaschine wird dann auch entsprechend darauf reagieren. Und diese Reaktion muss nicht immer positiv ausfallen. Wenn Sie aber Texte für den menschlichen Leser veröffentlichen möchten, dann sollten Sie auf eine möglichst große Vielfalt setzen. Veröffentlichen Sie kurze und lange Texte, zählen Sie nicht die Keywords ab, sondern vertrauen Sie auf das semantische Verständnis von Mensch und Suchmaschine. Die Absätze sind mal kürzer und mal länger? Prima, das soll auch so sein! Zwischen den Absätzen steht manchmal eine Zwischenüberschrift, manchmal auch nicht? Gut so, denn so schreiben auch Redakteure, die keine Suchmaschinenergebnisse im Blick haben.