Eine Pressemitteilung ist ein Text, der an die Redaktionen unterschiedlicher Medien weitergeleitet wird. Oder die Meldung wird über einen Presseverteiler direkt im Internet verbreitet. Hat das etwas mit Suchmaschinenoptimierung zu tun? Das könnte man denken, im Pressetext steht idealerweise auch ein Link zur eigenen Webseite und jede Veröffentlichung ist dann auch ein neuer Backlink. Und wie wir alle wissen, zählen Suchmaschinen diese Links.
Nun könnte man sich tatsächlich die Arbeit machen, die Pressemittelung für jede Veröffentlichung neu zu formulieren. Dann wird daraus „Unique Content“. Aber wenn der Pressetext einfach über den Verteiler kopiert wird? Kopieren Sie zwei Wochen nach der Veröffentlichung einfach einmal eine Textpassage in die Suche von Google. Sie werden feststellen, dass die meisten Veröffentlichungen gar nicht aufgelistet werden, obwohl der Text tatsächlich in den Presseportalen veröffentlicht wurde. Für den Suchenden in der Suchmaschine wäre es aber gar nicht interessant, denselben Text mehrfach zu finden. Er würde die Pressemitteilung schließlich nicht vierzigmal neu lesen, nur weil sie auf vierzig verschiedenen Webseiten gleichzeitig veröffentlicht wurde. Google versucht, dem Suchenden einen Mehrwert zu bieten, das wäre nicht der Fall, wäre immer wieder derselbe Text zu finden.
Die meisten Links aus den Pressportalen werden auch mit dem Attribut „Nofollow“ gekennzeichnet. Ursprünglich waren das Links, die von der Suchmaschine ignoriert werden sollen. Das war auch eine gewisse Schutzfunktion für die Portale, in den Suchmaschinen durch vermeintlich „schlechte Links“ nicht an Sichtbarkeit zu verlieren. Womöglich schauen die Suchmaschinen heute nicht mehr ganz so streng auf das „Nofollow“-Attribut. Gerüchten zufolge kann ein „Nofollow“-Link aus einem Wikipedia-Artikel durchaus interessant sein für die Suchmaschine. Vor allem dann, wenn er auch interessierte Besucher zur Zielseite führt.
Werfen wir einen Blick auf die ursprüngliche Zielsetzung von Pressemitteilungen: Der Pressetext soll Redakteure auf die Meldung aufmerksam machen. Diese Redakteure werden im Idealfall auch nicht einfach nur den Pressetext weiterkopieren, sondern daraus eigene redaktionelle Inhalte erstellen. Vielleicht erfolgt eine Kontaktaufnahme mit dem Urheber nach oder die Redaktion interessiert sich für ein Interview. Die Weitergabe einer Pressemitteilung über Presseportale ist einfach und nicht teuer. Vielleicht gelingt es, auf diese Weise ein gewisses mediales Grundrauschen zu erzeugen. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass Ihr Markenname oder Produktname dank der Pressemitteilungen hier und dort in den Suchergebnissen der Suchmaschinen zu finden ist. Und je mehr unterschiedliche Texte Sie veröffentlichen, desto leichter fällt es der Suchmaschine, Sie sichtbar zu machen. Aber es ist auch kein Schaden themenrelevante Redaktionen direkt anzuschreiben. Wohl dem, der hier auf persönliche Kontakte bauen kann und nicht nur die Emailadresse aus dem Impressum kennt.